Innovation geht anders, das sollte allen Bayern-Fans klar sein. Spätestens nach der Demission von Trainer LVG, ehemals als die Hoffnung auf die Rückkehr des internationalen Erfolgs alter Tage nach dem Totalausfall Klinsmann an die Isar geholt, war klar, dass aus dem FC Bayern 2010/11 der FC Planlos geworden war. Nicht nur diese quasi zweite Entlassung des gleichen Trainers innerhalb einer Saison, auch die damit einhergehende Demontage von Jungkeeper Kraft (nach Rensing bereits die zweite ihrer Art) sprechen alles andere als die Sprache, wie sie in den europäischen Headquarters der Marken Barcelona, Manchester oder Real angewandt wird. Das 1:1 in Nürnberg war unglücklich, Krafts Fehler hätte auch jedem anderen Keeper passieren können, doch den Verantwortlichen beim FCB platzte nach diesem erneuten Punktverlust endgültig der Kragen. Dass das Schiff nun von LVG-Assistent Andries Jonker durch den Rest der Saison navigiert werden soll, setzt der Ironie des Geschehens die Krone auf. Sicherlich wird Jonker ab sofort alles ganz anders machen als der ehemalige Cheftrainer. Eine Zornesrede von Uli Hoeneß beschrieb am Sonntag nach dem Nürnberger Remis die Motivation des Rauswurfs von LVG treffend. Eines ist dennoch sicher: LVG hat seine Fehler gemacht und scheinbar war die Kommunikation zwischem ihm und der Führungsebene der Bayern so belastet, dass es nicht mehr weitergehen konnte. Weiter ging es trotzdem für den FCB, denn der nächste Heimgast hieß ausgerechnet Leverkusen. Sollte Jupp Heynckes, ab 2011/12 Trainer der Bayern, seinen neuen Club auf Platz vier festschießen und sich schon einmal auf längere EL-Flugreisen in Richtung des östlichen Russlands oder des südlichsten Portugals freuen? Sollte er nicht, wobei die Bayern sich einerseits beim HSV bedanken können, der dem direkten Konkurrenten Hannover 96 (in Worten: dem direkten Konkurrenten Hannover 96) einen Punkt abknöpfte. Andererseits boten die Aspirin-Vertreter vom Autobahnkreuz in der Nähe von Köln eine solch indiskutable und grottenschlechte Leistung, dass sie mit dem 5:1 der Münchner am Ende noch gut bedient waren. Im Tor stand übrigens Butt und Kommentare zum Leverkusener Ehrentreffer können besten Gewissens mit folgendem Satz beginnen: Fehler van Buyten. Nichts neues also beim FCB, der schwer angeschlagene Riese taumelt auf Platz drei und steht damit auf dem aktuell definierten Saisonziel. Eine Neuigkeit gab es dann noch im Laufe dieser Woche. Manuel Neuer kommt und er soll zwischen 18 und 20, also eventuell 19 Millionen Euro kosten. Warum nicht, schließlich hat man beim FC Bayern unter anderem ein extremes Torwartproblem. Steht erst einmal ein Nationalkeeper auf der Linie, fängt man sich vor allem auf internationaler Ebene garantiert keine Gegentore mehr ein und gewinnt 2012 im eigenen Stadion die Champions League. Alles andere kann man den Fans und sich selbst auch nicht zumuten.
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